2 x Heimat – Theater im JuZe
20 Jugendliche und Erwachsene erfreuten sich kürzlich an einem quirligen und temporeichen Theaterstück mit dem Titel 2 x Heimat.
Das Stück handelte von zwei Frauen, eine in Bayern geboren und die andere in Russland, die sich bei einem internationalen Kochwettbewerb kennen lernen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten aufgrund des Hegens und Pflegens bekannter Vorurteile gegenüber Fremden, stellen sie bald fest, dass sie sich eigentlich sehr ähnlich sind. Nicht nur, dass beide einen deutschen Pass und beide deutsche Vorfahren haben, sondern auch dieselben Alltagsprobleme und den gemeinsamen Wunsch nach einem Zuhause. Freundschaft entsteht.
Den beiden in Deutschland lebenden Theaterspielerinnen Beate Albrecht und Katja Beil (Katja ist auch im realen Leben in Russland geboren) ist es mit diesem Stück gelungen ein brisantes Thema wie Fremdenfeindlichkeit und Integration auf humorvolle und trotzdem tiefgründige Weise zu erarbeiten. Im Stück ging es um Vorurteile, Unterstellungen, Missverständnissen zwischen verschiedenen Kulturen und der Angst und dem Misstrauen vor dem Fremden. Es wurden Reibungspunkte aufgezeigt die im Miteinander oft so hinderlich sind.
Im Anschluss an das Stück fand mit den beiden Theaterspielerinnen eine Nachbesprechung statt, bei der die ZuschauerInnen die Gelegenheit erhielten Fragen zu stellen.
Beate berichtete über die diesbezügliche Situation in Deutschland, dass es beispielsweise mittlerweile aufgrund von Fremdenfeindlichkeit wieder Gebiete gibt, die ausländerfrei sind, und Katja erzählte wie es ihr und ihren Kindern in Deutschland als auch in Russland ergeht. Ihr Sohn wurde an einer deutschen Schule derart gemobbt, dass er die Schule wechseln musste, aber auch wenn er in Russland ist fühlt er sich und ist er nicht zugehörig. Die Naturnser Jugendlichen erkannten ähnliche Mobbingbeispiele auch in ihrem Umfeld wieder und antworteten auf die Frage Beates wie es den hier in Südtirol so sei.
Die beiden Schauspielerinnen möchten mit diesem Theaterstück den Jugendlichen mit auf den Weg geben, dass die Auseinandersetzung, der Kontakt und die Kommunikation mit dem und den Fremden die beste Möglichkeit für ein friedliches Zusammenleben ist.
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