Zur zweiten Veranstaltung der Präventionstage 2015 zum Thema „Drogen“ lud das JuZe Ende Oktober zwei Mitarbeiter der Drogenberatungsstelle STEP ein, um von ihrer Arbeit zu berichten und Einblicke zu geben. Als Einstieg wurde die große Vielfalt der Substanzen aufgezeigt, die von pflanzlichen bis hin zu synthetischen Drogen reichen. Anschließend wurden die verschiedenen Wirktypen genauer erklärt – so gibt es Drogen, die beruhigend wirken, andere sind aufputschend, stimulierend oder auch euphorisierend. Genauso unterschiedlich sind die Umgangsformen mit den Substanzen, sie reichen von totaler Abstinenz, über unschädlichen Konsum bis hin zu Missbrauch und schlussendlich der Abhängigkeit. Ebenso sollte man mit potentieller Suchtgefahr nicht nur diese verbinden, auch Verhaltensweisen können Süchte ausdrücken, wie beispielsweise Computersucht oder Essstörungen. Wichtig dabei, so der Referent Luis Wieser, sei es, einen möglichen Gefährdeten nicht vorzeitig abzustempeln, sondern „hinzuschauen“ und die eigene Meinung sachlich mitzuteilen. Ein möglicher Konsum, so die Referenten, stelle nicht automatisch ein Problem dar, Jugendliche befinden sich bildlich gesprochen auf einem stürmischen Meer und haben mit vielen Auseinandersetzungen zu kämpfen. Außerdem gehöre das Experimentieren bzw. das Ausprobieren zum Normalverhalten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welches sich nach einer bestimmten Phase meistens von alleine auflöst. Sollte sich der Konsum jedoch in eine problematische Richtung entwickeln bzw. Angehörige sich Sorgen machen, so ist die die Drogenberatungsstelle STEP die richtige Anlaufstelle. Der Ansatz von STEP ist die sekundäre Suchtprävention, die sich gezielt an suchtgefährdete Menschen richtet, um einer Entwicklung in die Abhängigkeit vorzubeugen. Mittels individueller Gespräche und unterstützender Maßnahmen können problematische Situationen aufgebrochen und gelöst werden. So sind sogenannte „Coping-Strategien“ (Stressbewältigung) oft schon ausreichend um an den eingefahrenen Verhaltensmustern etwas zu ändern, so Georg Dietl von der Dienststelle für Abhängigkeitserkrankungen.
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