Präventionstage 2018 „Plastik!Plastik! Plastik!

Plastik!Plastik!Plastik!

Unser ökologischer Fußabdruck und die Fragen zur Nachhaltigkeit waren auch bei den letzten beiden Veranstaltungen der Präventionstage 2018 Thema – diesmal im Fokus „Plastik“. Elisabeth Locher vom Ökoinstitut kam der Einladung sehr gerne nach, einen Informationsabend zu dieser Thematik zu gestalten.

Wer sich in seinem Haushalt umsieht, wird feststellen, dass es sehr viele Dinge gibt, die aus Plastik bzw. Kunststoff bestehen – angefangen bei den normalen Lebensmittelverpackungen über Müllbehälter hin zu den Haushaltsgeräten wie Toaster, Zahnbürste, Waschmaschine und und und.

Was wir umgangssprachlich Plastik nennen ist eigentlich eine Vielfalt von „Kunststoffen“. Kunststoff ist ein Material, das „künstlich“, sprich synthetisch hergestellt wird, aus Erdöl, Kohle, Erdgas, aber vor allem aus Rohbenzin. Durch die Zugabe von verschiedenen Zusatzstoffen wie Weichmacher, Verstärkungsmittel und Stabilisatoren werden dann die gewünschten Eigenschaften des Materials erhalten. Mittlerweile werden jährlich weltweit 240 Millionen Tonnen an Kunststoff erzeugt. Seit den Anfängen 1950 sind insgesamt 8,3 Mrd. Tonnen Plastik erzeugt worden, jedoch wurden nur 600 Mio. Tonnen tatsächlich recycelt und weitere 800 Mio. verbrannt – der Rest befindet sich immer noch überall auf der Welt. Das Problem dabei ist, dass Kunststoff hunderte von Jahren benötigt, um sich zu zersetzen und auch nicht komplett verschwindet, sondern sich nur in winzige, kaum sichtbare Plastikteilchen auflöst. So finden sich diese Mikroplastiken im Wasser und in der Konsequenz auch minimal in unserem Körper wieder. Es gibt aber auch positive Eigenschaften – in manchen Bereichen ist der Einsatz von Kunststoff nicht mehr wegzudenken. Die Medizin (Prothesen, Herzschrittmacher, Geräte) wurde dadurch revolutioniert, auch in der Forschung oder im Verkehr (weniger Gewicht = weniger Benzin) erfüllt der Kunststoff wichtige Funktionen, ebenso bei der Kleidung mancher Berufssparten, wie der Feuerwehr (feuerabweisende Ausrüstung). Wo die Produktion von Plastik aber bedenklich ist, ist im Verbrauch. Müssen Lebensmittel gefühlt „hundert Mal“ eingepackt werden? Muss die Gurke wirklich eine Plastikhülle haben, oder ginge es auch ohne? Knapp 40% aller verarbeiteten Kunststoffe machen die Verpackungen, Folien und Behälter aus. In diesen Bereichen kann jeder von uns versuchen, den Verbrauch zu minimieren. Wollen wir nicht in Plastik ersticken, sollten wir alle versuchen Plastik dort zu vermeiden, wo es Alternativen gibt oder, wenn wir Kunststoff kaufen, dann auch versuchen diesen wiederzuverwenden.