Landesrat Philipp Achammer reiste Mitte Mai von West nach Ost um mit Jugendlichen über die Themen zu sprechen, die sie bewegen. Die Begrüßung zum „Jugendtalk“ im JuZe übernahm der Vize-Präsident des Vereins Ulrich „Ulf“ Raffeiner und dankte dem Landesrat sowie dem Amtsdirektor der offenen Jugendarbeit Klaus Nothdurfter dafür, dass sie das „JuZe“ als einen der vier Orte ausgewählt hatten und lud die Jugendlichen ein, die Möglichkeit zu nutzen, den Landesrat mit ihren Fragen zu „bombardieren“. Zum Einstieg in die Gesprächsrunde erzählte Philipp Achammer von seiner Zeit als Jugendlicher, als die Politik für ihn sehr weit entfernt von seiner Lebensrealität erschien. Als damals der Jugendtreff in seiner Heimatgemeinde Vintl aber gesperrt worden war, schlossen sich die Jugendlichen zusammen und kämpften dafür, dass sich dies wieder änderte. Dadurch wurde ihm bewusst, dass das was unter „Politik“ verstanden wird, oft viel näher ist, als es wahrgenommen wird. „Tretet ein, für das, was für euch wichtig ist – egal in welchem Bereich (Schule, Freizeit, Familie) und lasst nicht andere über euch entscheiden“; diese Botschaft wollte der Landesrat den Jugendlichen mitgeben. Dies war auch einer der Beweggründe für diese Veranstaltungsreihe „Jugendtalks“, um MIT und nicht über die Jugendlichen zu reden. Und so wurden nun in der gemütlichen Diskussionsrunde sämtliche Themen besprochen, die den Lebensalltag der Jugendlichen beeinflussen. Ein Punkt waren die Freizeitangebote – ein Jugendlicher bemängelte die Abwesenheit eines Skateparks in Meran. Dort war in den letzten Jahren nichts passiert, jetzt stehe aber die Realisierung und Eröffnung im Herbst an, wusste Klaus Nothdurfter. Naturns hat eine gute Struktur, was dieses Angebot betrifft, wobei auch hier Jugendliche in der Vergangenheit die Initiative ergriffen hatten. So berichtete Luk, Mitarbeiter des JuZe, dass er und seine Kumpels in seiner Jugend keinen Platz für ihren Skatesport hatten und daher einen Brief an den Bürgermeister geschrieben hatten. Es dauerte dann nicht lange und sie erhielten einen Platz zur Verfügung und später auch das Material und bauten dann in Eigenregie die ersten Rampen. Ein heißes Eisen war auch der Verkehr, so beklagten einige die überfüllten Züge und Busse zu Stoßzeiten und am Wochenende oder die Anbindung an die nächsten Anschlüsse. Achammer berichtete vom geplanten Vorhaben, welches eine Verbesserung der Knotenpunkte vorsieht, so ist geplant die Verbindung Meran-Bozen auf einen Viertel-Stunden-Takt zu verkürzen. Auch das Thema Nightliner kam auf den Tisch, da mit der Einführung der 5-Tage-Woche auch der Freitag viel öfter genutzt wird um sich mit Freunden zu treffen – auch dies sei momentan in Diskussion, so der Landesrat. Auch prangerten die Jugendlichen die technologische Ausrüstung der Schulen an, viele PC’s seien veraltet und so wäre es auch schwierig, die modernen Medien in den Unterricht einzubauen. Hier zeigte der Landesrat auf, dass für die Aufrüstung jährlich fünf bis sechs Millionen Euro nötig seien, damit diese Technologien auf einem aktuellen Stand sind. Da diese Ausgaben im vergangenen Jahrzehnt nicht in dem Ausmaß getätigt wurden wie benötigt, wird nun versucht dies Schritt für Schritt anzupassen. Ein weiteres Anliegen war das Thema Wohnen. Südtirols Mietpreise lassen es nicht zu, so eine junge Erwachsene, dass man auf eigenen Füßen stehe. Alleine als junger Erwachsener wäre es unmöglich sich die Miete auch nur für eine kleine Wohnung zu leisten. Auch die weltpolitischen Themen wurden angesprochen; die Unsicherheiten und der populistische Aufwind. Dadurch, dass die Generation, die bei uns in Europa lebt, kaum noch einen Krieg selber erlebt hat, wird der Frieden nicht mehr so geschätzt – diese Sorge teilten die Jugendlichen mit Philipp Achammer.
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