Tag der Offenen Tuer
Unsere Gesellschaft braucht Orte der Begegnung
Am landesweiten Tag der Offenen Jugendarbeit wurden die neuen Räumlichkeiten im JuZe Naturns offiziell ihrer Bestimmung übergeben und gesegnet. JuZe-Präsident Zeno Christanell hob in Anlehnung an ein Zitat von Mark Twain hervor, dass offene Jugendkulturzentren wichtige Orte der Begegnung und des Austausches sind.
Bildung sei die Abwehrstrategie der Erwachsenen gegen die Jugend, meinte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. Das JuZe Naturns ist in diesem Sinne sicherlich keine Verteidigungsbastion, sondern ganz in Gegenteil ein offener Treffpunkt zwischen Jung und Alt. Jede Ansicht und Meinung hat Platz und wird respektiert, meinte der Präsident des Jugendzentrums Naturns Zeno Christanell.
Die offene Jugendarbeit besteht in Naturns bereits seit fast zwei Jahrzehnten. Der erste Offene Treff wurde 1995 auf Initiative der Gemeinde und einiger engagierter Erwachsenen ins Leben gerufen.
Seit September 2001 steht den Jugendlichen von Naturns und Umgebung mit dem Latschraunerhauses ein ganzes Haus der Jugend zur Verfügung. Das Juze, wie das Jugendzentrum seit seiner Geburt von der Jugend und der Bevölkerung genannt wird, hat in der Mühlgasse einen sehr guten Standort und mit seinen Projekten und Veranstaltungen die Akzeptanz der Bevölkerung großteils gefunden.
Die Jugendkultur entwickelte sich in Naturns andauernd weiter. Vor allem die Jugendlichen selbst haben immer wieder neue Vorstellungen, Ideen und Ansprüche eingebracht. Insgesamt steht es um die Offene Jugendarbeit und damit auch das JuZe nicht schlecht, die finanzielle Unterstützung sowohl von Seiten der Gemeinde, als auch vom Amt für Jugendarbeit lässt eine kontinuierliche Arbeit zu, der Verein und die Hauptamtlichen sind in ihrem Handeln frei und unabhängig.
Seit kurzem stehen dem JuZe nun neue Räumlichkeiten zur Verfügung. Bereits 2013 wurde mit der energetischen Sanierung der beiden Dächer begonnen. Zudem fand teilweise eine Aufhöhung statt, durch welche ein neuer Mehrzweckraum entstand. Dieser Raum steht für Sitzungen, Seminare, Workshops und vieles mehr zur Verfügung. Er hat einen externen Zugang und kann somit auch von allen anderen Vereinen und Organisationen im Dorf genützt werden, erklärte Zeno Christanell bei der Einweihungsfeier. Ebenfalls neu ist ein Medienraum, welcher an vier vernetzten PC-Stationen Recherchen im Internet, aber auch gemeinsames Spielen ermöglicht. Die Medienpädagogik sei ein zentrales Anliegend er örtlichen Jugendarbeit, damit Jugendliche nicht im Dschungel der virtuellen Welten verloren gingen, meint Christanell.
Unter den anwesenden Ehrengäste konnten der Naturns Dekan Rudolf Hilpold, der Bürgermeister der Marktgemeinde Andreas Heidegger, der Vize-Bürgermeister Helmut Müller, die Jugendreferentin Barbara Pratzner, der Amtsdirektor des Amtes für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter sowie der Filialleiter der Volksbank Naturns Stephan Theiner begrüßt werden.
Jugendreferentin Barbara Pratzner ging auf die Baugeschichte ein und bedankte sich bei den ausführenden Firmen Renovo GmbH aus Bozen und der OET GmbH aus Sterzing, sowie beim Planer und Bauleiter Ingenieure Karl Hell. Insgesamt kostete der Umbau rund 130.000.- Euro, wobei der Großteil durch die Energieeinsparungen und den Stromverkauf aus der neuen Fotovoltaikanlage refinanziert werden kann. Besonders freut es mich, dass wir durch den neuen Aufzug das Jugendzentrum auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen komplett zugänglich machen konnten, stellte Pratzner fest. Bürgermeister Andreas Heidegger lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Trägerverein und versprach auch weiterhin ein offenes Ohr für die Anliegen der Jugend vor Ort zu haben. Ebenfalls bedankte sich Amtsdirektor Klaus Nothdurfter für die professionelle Tätigkeit des Vereins und seiner Mitarbeiter: Es ist leider nicht selbstverständlich, dass für die Jugendkultur so attraktive Räumlichkeiten und so tolle Programme zur Verfügung stehen deshalb hoffe ich bei allen auch auf die entsprechende Wertschätzung. Dekan Rudolf Hilpold segnete die neuen Räume und wünschte den aktuellen und zukünftigen Besuchern alles Gute. Den Schlusspunkt des offiziellen Teils setzte Jakob (Chuck) Putzer als Jugendvertreter im JuZe-Vorstand. Aus seiner Sicht habe sich in den letzten Jahren sehr viel in der Jugendarbeit getan, es bestünden sehr gute Rahmenbedingungen. Ich kann nur allen raten, mit der Unterstützung des JuZe selbst aktiv zu werden und Dinge in die Hand zu nehmen. Man kann vieles bewegen, wenn man nicht nur jammert, sondern etwas tut, motivierte Chuck die teilweise jungen Anwesenden.
Nach dem offiziellen Akt wurde im JuZe-Garten noch gemütlich getörggelt, Filme gezeigt, eigene Buttons kreiert und natürlich ein bisschen gejammt.
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