Gepflegtes Gegröle
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Aus der FF-Zeitschrift / Rubrik: Benni unterwegs
Gepflegtes Gegröle
Das JuZe Naturns ganz in schwarz. Blood Edition präsentierten ihr Album vor treuem Gefolge aus dem ganzen Land.
Wenn es eine Musikszene gibt, in der es nur so wimmelt von friedlichen und sympathischen Zeitgenossen, dann kann das nur die mit Leder und Eisen behangene Gefolgschaft des Death Metal sein. Auch als einfacher Konzertbesucher, der ansonsten nicht großartig in der Szene beheimatet ist, fühle ich mich jedes Mahl wohl in dieser Gesellschaft. Für die Release-Party ihres Albums luden Blood Edition, unterstützt von drei weiteren Gruppen, die Anhänger dieser Musikrichtung ins Jugendzentrum Naturns ein. Aus dem ganzen Land war eine beachtliche Menge an Metallern angereist, die das JuZe tiefschwarz färbten. Beste Voraussetzungen für fröhliches Grölen, Headbangen und Griffbrettausreizen. Ohne die Leistung der anderen Vorbands schmälern zu wollen, muss ich ein Lob für Meat Devourer aus Naturns aussprechen. Das jugendliche Erscheinungsbild kontrastierte blendend mit der Brachialität der Instrumental- und Vokalgewalt. Mit dem Auftritt von Blood Edition füllte sich der Konzertkeller des JuZe endgültig mit Verehrern der harten Klänge, die der CD-Präsentation einen würdigen Rahmen verliehen.
Bis zu diesem Abend unbekannt war mir eine Tanzformation namens Wallbreaker, zu deutsch Mauerbrecher, bei der sich die Tanzmenge in zwei Gruppen aufspaltet, die sich jeweils an den beiden Seiten formieren, um schließlich auf Kommando wieder zusammenzuprallen. Eine nichtsahnende Besucherin, der der Wallbreaker anscheinend ebenfalls noch fremd war, wunderte sich bereits über die plötzliche Freiheit, die sie inmitten der Tanzfläche genoss, bis ihr von der Band freundlich, aber bestimmt geraten worden ist, das Weite zu suchen.
Großen Respekt hatte ich vor dem Ausschankteam des JuZe, das mit höchstem Einsatz versuchte, den Durst der biergierigen Meute zu stillen, obwohl die zu hohe Temperatur des Gerstensaftes und die damit zusammenhängende Schaumentwicklung es ihnen schwer genug machten. Das erste Mal in meinem Leben durfte ich beobachten, wie man Bier mit Messer und Löffel zapft. Umso dankbarer war ich einigen Ahrntalern, die mir von ihrem Selbstmitgebrachten anboten. Fast schon zu nett, diese Metaller 🙂
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